Der Bornhaustollen

21. Juli 2023, Baukunst, Teplicko, Mikulov, Autor Krušnohorci, 2092x gelest.

Štola Pramenáč | Autor: Krušnohorci

Die rasant wachsende Industrie und die Bäder im Teplitzer Raum erforderten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert viel mehr Wasser - zusätzlich zum Trinkwasser für die immer zahlreicher sich ansiedelnden Einwohner.

Im Erzgebirge gab es zwar zahlreiche und gute Quellen, die jedoch fast ausnahmslos in Richtung Sachsen abfliessen. So machte man sich schon 1887 Gedanken, wie das Teplitzer Wasserproblem gelöst werden könnte. Letztlich realisierte von 1925 bis 1928 die Firma Adolf Niklas das geniale Projekt des Teplitzer Ingenieurs Blodnik und baute mit Hilfe Südtiroler Tunnelbauer den 3370 Meter langen Stollen mit einem Gefälle von 6%. Die Arbeiter trieben ihn von beiden Enden her - also von oberhalb des Eichwalder Bahnhofes und von Kalkofen (V8penice) zugleich in den Fels und trafen sich letztlich in der Mitte mit 7 cm Versatz. Eine Meisterleistung! Nun liess Ing. Blodnik vom Stollen aus nach oben btw. wahrscheinlich auch in die Seitenwände Bohrungen setzen und dahinein Rohre schieben, aus welchen das Bornhau-Bergwasser in den Stollen und durch diesen nach Eichwald (Dubiose) floss, wo es in die Teplitzer Trinkwasserversorgung eingebunden wurde. Nach der Fertigstellung der Trinkwassertalsperre Fláje (1963) wurde über eine Pumpleitung weiteres Wasser eingespeist. Dieses System funktioniert noch heute.

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