Wie steht es um das Lithium in Zinnwald?

09. November 2023, Nachrichtendienst aus Erzgebirge, Teplicko, Cínovec, Autor Krušnohorci, 1419x gelest.

Jak je to s tím lithiem na Cínovci? | Krušnohorci

Jak je to s tím lithiem na Cínovci? | Autor: Krušnohorci

Möchten Sie sich über den Lithiumabbau in Cínovec informieren? Verstehen, worum es der Regierung, den Bergbauunternehmen und den Bürgermeistern geht? Wie ist es geplant?

Das Erzgebirge, und insbesondere das Untererzgebirge, war schon immer ein Lagerhaus für mineralische Rohstoffe, die seit jeher abgebaut wurden. Die historische Landschaft und ihre Stollen für Zinn, Kohle, Silber, Radon usw. haben sogar zu einem von der UNESCO geschützten Gebiet geführt. Neu identifizierte man in der Nähe des Dorfes Cínovec eines der bedeutendsten Lithiumvorkommen in Europa. Dies kann ein Segen, aber auch ein Fluch für die Region sein. Dieses wertvolle Metall, das beispielsweise in der Batterieproduktion verwendet wird, gewinnt durch das wachsende Interesse an erneuerbaren Energiequellen (Batteriespeicher) an Bedeutung und findet auch Anwendung im wachsenden Segment der Elektroautos.

Dieses Problem muss auf zwei Ebenen betrachtet werden. Zum einen der Bergbau selbst und dann die anschließende Verarbeitung. Die Gewinnung von Gestein, das Lithium enthält, wird in den Gipfelbereichen und vollständig unter der Oberfläche erfolgen. Viele Probleme und Emotionen entstehen dabei nicht, außer vielleicht für die Gemeinde Dubí, die einer erhöhten Nachfrage nach Unterkünften und öffentlicher Infrastruktur (Schulen, Ärzte, Parkplätze usw.) gegenüberstehen wird.

Das Problem beginnt, wenn Sie über die Verarbeitung des abgebauten Erzes nachdenken. Der Prozess der Lithiumextraktion umfasst das Zerkleinern des Erzes in kleinere Fraktionen, das chemische Laugen und verbraucht eine große Menge Wasser und elektrische Energie. Die Geomet-Gesellschaft hat beschlossen, das sogenannte Brownfield (unbenutztes Industriegebiet) bei der Gemeinde Újezdeček in Teplice zu nutzen. Hier plant sie den Bau eines riesigen Werks zur Verarbeitung des Erzes. Und dann kennen Sie wahrscheinlich die Geschichte aus dem Fernsehen. Die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden versuchen, den Bau aufgrund von Lärm, Staub, Natur und der Gesundheit ihrer Bewohner zu verhindern. Im Fernsehen hören Sie von etwa 30 Häusern in der Siedlung Újezdeček-Dukla, aber auch die benachbarten Gemeinden Košťany, Dubí, Újezdeček und die Stadt Teplice mit 50.000 Einwohnern werden betroffen sein. Über sie wird nicht viel gesprochen, aber aufgrund der westlichen Luftströmung werden die Einwohner auch dieser Kurstadt mit Staub und Lärm zu kämpfen haben. Daher wird sich zu den bestehenden Steinbrüchen in Všechlapy und Jeníkov sowie dem allgegenwärtigen Staub und dem Lärm des Bílina-Schachts eine weitere Quelle der Verschmutzung gesellen.

Für Geomet, eine Tochtergesellschaft des staatlichen Unternehmens ČEZ, ist dies die einfachste Lösung. Sie hat hier Zugang zu Elektrizität, wird Wasser aus dem nahegelegenen überfluteten ČSM-Steinbruch entnehmen (und auch aus anderen 3 verbundenen umliegenden Teichen - sie benötigt 200 m3 / Std.), wird hier einen Brecher aufstellen und den verarbeiteten Rotschlamm auf der nahe gelegenen Eisenbahn zu weiterer Verarbeitung transportieren. Und es scheint, dass sie sich tatsächlich nicht um die Menschen in der Umgebung kümmert. Den Bürgern verspricht sie im Austausch für ihre Gesundheit, ruhiges Wohnen und den Wert ihrer Immobilien Beschäftigung, eine Art Einnahmen aus Steuern für die Haushalte der Gemeinden, in denen sie leben. Aber das alles könnten sie auch haben, wenn dieser Verarbeitungsbereich weit weg von ihren Wohnungen irgendwo im Wald oder in den abgebauten Kohlengruben etwas weiter entfernt verlegt würde. Auch diese Schächte gehören zu ČEZ, also war es vielleicht nicht unbedingt notwendig, die Milliarde für den Kauf von Grundstücken bei Újezdeček auszugeben.

Eine weitere positiv dargestellte Nachricht ist, dass es zu keiner Erhöhung der Verkehrsleistung auf den Straßen kommen wird, da das Erz aus dem Bergbaugebiet nicht mit Lastwagen, sondern mit einer Seilbahn entlang des Berges zum Verarbeitungswerk transportiert wird. Also werden wir den Wald mit einer 8 Kilometer langen Seilbahnlinie über den Baumkronen durchschneiden. Super, dabei gibt es in der Nähe des Eingangsportals zum Bergbau den Bahnhof Dubí, wo das Erz auf Schienen umgeladen werden könnte. Auch eine Lösung, nur vielleicht etwas komplizierter. Aber im Rahmen der erwarteten zukünftigen Erträge aus dem Lithiumabbau und der Verarbeitung ist dies wieder nur ein Trick.

In den Diskussionen im Internet herrscht seltsamerweise die Meinung eines gewissen öffentlichen Interesses vor: "Es ist da, also nutzen wir es aus und holen uns Milliarden aus diesem Berg. Die Leute können schließlich umziehen. So wie die Dörfer beim Kohleabbau im Mostecko verschwunden sind...". Aber dort gab es keine Wahl, sonst hätte man nicht an die Kohle kommen können. Hier gibt es Möglichkeiten zur Auswahl. Außerdem wird mit den am stärksten betroffenen Menschen in unmittelbarer Nähe niemand verhandelt, und mit denen, die etwas weiter weg wohnen, schon gar nicht (und die realisieren sich vielleicht noch nicht einmal die Auswirkungen). Also kämpfen wenigstens die Bürgermeister Sváda (Košťany), Kašpar (Dubí), Koutník (Újezdeček) und Štábl (Teplice) für sie.

Laut einer lokalen Umfrage möchten 89% der informierten Bürger das Verarbeitungswerk nicht in ihrer Nähe haben. Sie verstehen die Bedeutung und Notwendigkeit der Befüllung der Staatskassen und die Nutzung dieses strategischen Rohstoffs zum Wohl der Bürger der Tschechischen Republik, lehnen jedoch die vorgeschlagene Art und Weise der Verarbeitung in bewohnten Gebieten ab, wie sie derzeit von Bergleuten, Verarbeitern und der Regierung vorgeschlagen wird.

Der Autor des Artikels ist eine befangene und betroffene Person von der Verarbeitung des Lithiums im Erzgebirge.

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